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Rückblick auf das Jahr 1932 schreibt der Lehrer von St. Aldegund, ein Mitglied der Zentrumspartei:
»Während des ganzen Jahres litt die Wirtschaft gewaltig unter der herrschenden Not. Kein Mensch hatte Geld. Weingeschäfte, Handwerker, Arbeiter und Winzer leiden unter dem immer fühlbarer werdenden Druck jeglichen Geldmangels. Überall reißt das Borgen ein, Schulden und Steuern werden nicht bezahlt, die nötigsten Arbeiten bleiben liegen, an Neubeschaffungen ist nicht zu denken. Aber wie ein Verhängnis liegt es über uns: Politische Hochkonjunktur, Erregung der Gemüter, Aufpeitschung politischer Gefühle, Wahlen und immer wieder Wahlen, dazu eine nie gekannte Genußsucht und Verschleuderung öffentlicher und privater Mittel, und – der Retter will nicht erscheinen! Noch selten ist ein Jahr mit mehr Enttäuschung geschlossen, noch selten ein kommendes mit mehr Hoffnungen angetreten worden.«63
Der Aufstieg der NSDAP war jedoch nicht mehr aufzuhalten. Bereits bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 hatte die NSDAP im Altkreis Zell fast die Hälfte (47,5 %) der Stimmen erhalten, während sie noch zwei Jahre zuvor, bei der Reichstagswahl am 19. September 1930, nicht einmal ein Viertel der Stimmen (22,6%) erzielte. Bei den letzten freien Reichstagswahlen am 5. März 1933 konnte die NSDAP mehr als die Hälfte (54,2%) der Stimmen im Altkreis Zell auf sich vereinen.

Der Boykottzug formierte sich am 1.4.1933 auf dem Viehmarkt in Wittlich. Trotz des massiven Drucks gelang es lange Zeit nicht, die jüdischen Viehhändler aus ihrem traditionellen Gewerbe zu verdrängen.
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