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Louis Salomon, Zell, der mit völlig zerütteten Nerven aus dem Krieg zurückgekehrt war, beging 1920 Selbstmord. Eugen Frank, der mit Louise Bermann verheiratet war, fiel am 7.5.1918 in Frankreich. Karl Marx, Alf, fiel am 25.8.1917. Julius Kahn, Bullay, starb an den Folgen einer Kriegsverletzung am 13.10.1918. Die patriotische Synagogengemeinde Zell versteigerte in den 20er Jahren den Rohbau der neuen Synagoge. Mit dem Erlös renovierte die Gemeinde im Jahre 1927 die alte Synagoge im Schloß. Am 10. November 1938 demolierten, vernichteten und stahlen »empörte Bürger« Inneneinrichtung, Thorarollen und andere rituelle Gegenstände aus der Synagoge. Das Bethaus wurde nur deshalb nicht angezündet, weil man ein Übergreifen des Feuers auf das Schloß befürchtete. Nach der Emigration des letzten Synagogenvorstehers Max Bender übernahm Gustav Harf aus Bullay die Leitung der Zurückgebliebenen. Im Zuge der »Arisierung des jüdischen Vermögens« mußte Gustav Harf am 14. November 1939 die Synagoge für 1000,- Reichsmark »verkaufen«. Das Geld kam auf ein Sperrkonto, d.h. es wurde nicht ausgezahlt.14 Der unrechtmäßige Verkauf wurde nach dem Krieg nicht rückgängig gemacht. Die Überlebenden erhielten noch nicht einmal eine finanzielle Entschädigung. |
Der während des I.Weltkrieges begonnene Neubau der Synagoge in der Balduinstraße wurde nicht vollendet. Das Baugrundstück mußte verkauft werden, weil die Synagogengemeinde das Geld in Kriegsanleihen angelegt hatte. Das Portal der geplanten Synagoge in der Weinbergsmauer im Rommeneyweg oberhalb des Rathauses. Das Portal der geplanten Synagoge in der Weinbergsmauer im Rommeneyweg oberhalb des Rathauses. |