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Es war nicht das erste jüdische Bethaus, das in Zell gebaut wurde. Bereits im 14. Jahrhundert befand sich nachweislich ein Judenturm in unmittelbarer Nähe zum Haus des Erzbischofs.11 Dies befand sich an anderer Stelle als das Schloß. Zur Zeit der Erbauung des Schlosses im 16. Jahrhundert lebten auf Grund der Verfolgungen keine Juden mehr in Zell.
Erst im 18. Jahrhundert sind Juden im Zeller Raum wieder nachweisbar. Die meisten wohnten in Merl, wo in zwei Privathäusern der Gottesdienst abgehalten wurde.
Nach dem Bau der neuen Synagoge zogen mehr Juden aus den umliegenden Dörfern nach Zell. Im Jahre 1853 lebten in Zell 38, in Alf 13, in Merl 9, in Bullay 9 und in Pünderich 5 Personen jüdischen Glaubens. Zum Synagogenverband Zell zählten insgesamt 74 Personen. Ihnen wurde ihre Synagoge, die etwa 50 Gläubigen Raum bot, schon bald zu klein. Erst recht als sich auch noch Bad Bertrich und Blankenrath dem Synagogenverband anschlossen.

Um 1900 entschloß sich die Jüdische Gemeinde zu einem Neubau. Als die Grundmauern standen, brach der Erste Weltkrieg aus. Das Geld für die neue Synagoge war in Kriegsanleihen angelegt und somit verloren. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrten folgende Mitglieder der Synagogengemeinde Zell nicht mehr zurück:
Leo Salomon, Zell, in Rußland vermißt.12
Isidor Salomon, Zell, gefallen am 2.10.1915.13



»In den 20er Jahren beauftragte mein Vater Max Bender den Traben-Trarbacher Bildhauer Wendhut, einen Gedenkstein für die Kriegstoten der Synagogengemeinde anzufertigen.
Bei Lieferung des Steins war mein Vater entsetzt. Über den Namen der Gefallenen befand sich ein Stahlhelm ...
Als überzeugter Pazifist überredete mein Vater Wendhut, den Stahlhelm in ein Antlitz einer trauernden Mutter umzuwandeln. Das Resultat ist der heutige Stein.«
Dr. Fritz Bender, 1992

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