Verträge von jüdischen Gläubigern zum Nachteil christlicher Schuldner umgangen worden wären. Lediglich im Kreis Kreuznach und in Zell hätten jüdische Gläubiger Geldforderungen durch Gerichtsurteil als Hypotheken auf Grund und Boden der Schuldner eintragen lassen.3
Auf Grund eines preußischen Gesetzes wurden im Jahre 1847 »Synagogenbezirke« gebildet. Zur Synagogengemeinde Zell zählten die Orte Zell, Briedel, Merl, Alf, Bullay und Pünderich. Im Jahre 1853 berichtete der damalige Zeller Landrat, daß die Juden aus den umliegenden Ortschaften nicht nach Zell kommen wollten, um eine Gemeinschaft zu bilden. So wurden beispielsweise in Merl die Gottesdienste in zwei Privathäusern abgehalten.
Am 26. August 1857 wurde in Zell folgende Steuerliste verfaßt:
Name |
Beruf |
Alter |
Steuerklasse |
Jakob Bermann
Isaak Brag
Samuel Bermann
Moses Bender
Moses Hirsch
Jakob Adler
Salomon Adler
Jakob Gartner
Moses Sondheimer
Salomon Salomon |
Kaufmann
Kaufmann
Händler
Händler
Händler
Händler
Privatsekr.
Fleischer
Fleischer
|
46
31
51
56
47
71
32
43
46
47
|
I
I
II
II
II
III
III
III
III
III
|
Jakob Bermann und Isaak Brag in der Steuerklasse I hatten ein durchschnittliches Aufkommen von 29,06 Talern.
Samuel Bermann, Moses Bender und Moses Hirsch, Steuerklasse II, hatten ein durchschnittliches Aufkommen von 13,85 Talern.
Jakob Adler, Salomon Adler, Jakob Gartner, Moses Sondheimer und Salomon Salomon, Steuerklasse III, hatten ein durchschnittliches Aufkommen von 5,52 Talern.