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niedergelassen. Er zog 1820 nach Treis und betrieb dort Kleinhandel.2

Im Jahre 1872 lebten noch acht jüdische Familien in Lütz. Abgesehen von der Familie Gerson verließen alle anderen Familien noch vor dem Nationalsozialismus den Ort.

Familie Bernhard Gerson
Der Viehhändler Bernhard Gerson *3.4.1878 lebte mit seiner Ehefrau Regina *1885 und den vier Kindern: Leo *1910, Selma *1913, Benno *1918 und Lilli *1922 in Lütz, Dorfstraße 11. Am 29.11.1931 starb Bernhard Gerson.3 Drei Jahre später, am 20.11.1934 starb der älteste Sohn Leo im Koblenzer Krankenhaus Marienhof.
Die Witwe Regina Gerson flüchtete mit Selma, Benno und Lilli am 23.7.1936 nach New York, USA.

Folgende Mitglieder der aus Lütz stammenden Familie Forst, die in Koblenz, Boppard, Kastellaun, Brodenbach und Dieblich wohnte, wurden Opfer des Holocaust:
Julius Forst starb an den Folgen der sogenannten Reichskristallnacht.
Der nierenleidende Max Forst, *2.8.1890 in Lütz, wurde am 22. März 1942 von Dieblich, Hauptstraße 7-9 deportiert.
Am gleichen Tag wurde seine Schwester Betty Simon geb. Forst, *30.11.1891 in Lütz, mit ihrer Familie vom gleichen Haus in Dieblich, Hauptstraße 7-9 deportiert.
Siegmund Forst, *6.6.1879 in Lütz, wurde aus der Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn am 15.6.1942 deportiert.
Abgesehen von Julius Forst wurden alle nach Izbica verschleppt und ermordet. Die Todesdaten können nicht festgestellt werden.



Artie Abraham aus Karden besucht nach dem Krieg das Grab seines Vaters auf dem Friedhof in Lütz.

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