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Berthold Mayer *14.4.1905, Todesort und -zeit unbekannt
David Mayer *27.12.1896, in Polen ermordet.




Eller

Synagoge: Ediger; Rathausstraße 8
Friedhof: Beilstein
Erste Erwähnung: 1348/49

Eller ist »einer der Orte, wo die Juden von der Verfolgung zur Zeit des Schwarzen Todes betroffen wurden«. Das bedeutet, daß vor 1348/50 Juden in Eller gelebt haben.
Im Jahre 1487 wird ein Teil des Pyrmonter Hofes in Eller an den Juden Abraham von Wesel (=Oberwesel) verpfändet1.
In einer Erhebung über die Zahl der Juden im Rhein-MoselDepartment werden für den Mairie Eller im Jahre 1808 insgesamt 14 gezählt. Sie verteilen sich auf die Gemeinden
Alf (4) und Ediger (10).2
In einer weiteren Untersuchung über die gewerblichen und persönlichen Verhältnisse der Juden im Regierungsbezirk Koblenz werden in der Landbürgermeisterei Eller im Jahre 1858 insgesamt 45 Juden gezählt, die in Bremm, Ediger und Eller wohnen. Von diesen 45 Personen sind 18 unter 14 Jahren, 24 unter 60 Jahren und drei über 60. Die meisten von ihnen arbeiten als Handwerker und Händler.3
Bei einem der Handwerke wird es sich in der Regel um das des Metzgers gehandelt haben.4 Sowohl in der Familie Aron aus Bremm als auch bei der Familie Ruben aus Ediger/Bruttig hatte das Metzgerhandwerk Tradition. Bei der Familie Kaufmann aus Bremm gab es Metzger und Schneider.

Die Familie Aron
Der Metzger Joseph Aron (1849-1925) hatte drei Söhne:
Julius, Samuel und Eduard. Während Julius und Eduard in Bremm blieben, zog Samuel mit seiner Frau Johanna Frenkel, die aus Sohren stammte, nach Eller und eröffnete in der Moselstraße 78 eine Metzgerei.
1937 floh Edith Aron, die Tochter von Samuel und Johanna Aron, im Alter von 16 Jahren nach Nordamerika. Ihre Eltern verloren im Winter 1939 auf staatlichen Befehl ihr Haus. Das

Edith Aron (links) floh in die USA und diente bei der amerikanischen Armee. Nach dem Krieg besuchte sie ihre Freundin Inge Kahn (rechts) in Cochem.

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