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Julius Mayer emigrierte mit seiner Frau Hermine aus Zeltingen/Mosel 1936 nach Südafrika.
Außer Julius verließ auch David Mayer Ediger. Er wurde jedoch aufgegriffen und in Polen ermordet.
Die unverheirateten Geschwister Mayer in Ediger wurden heimlich durch den Pastor und die Nachbarn unterstützt und mit Lebensmitteln und Holz versorgt.
Im Januar 1940 wurde das Ehepaar Aron aus Eller in das Haus Mayer zwangseingewiesen.

Die Bewohner der Judenhäuser wurden zu verschiedenen Zwangsarbeiten verpflichtet, mußten ab September 1941 den gelben Judenstern tragen und durften ihren Wohnort nicht mehr verlassen. Eine Wache kontrollierte, daß das Haus nur mit Genehmigung der örtlichen SA-Gruppe verlassen wurde und untersuchte sie bei der Rückkehr nach nicht gestatteten Gegenständen.
Am 30. April 1942 fand eine Deportation der Juden aus den umliegenden Gemeinden von Koblenz einschließlich der kleinen Dörfer von Eifel und Mosel statt. Sie wurden mit Patienten des Jüdischen Altersheimes in Bendorf-Sayn, unter ihnen war der Dichter Hans Davidson (bekannt unter seinem Pseudonym Jakob von Hoddis), zunächst auf den Bahnhof Koblenz-Lützel gebracht.
Augenzeugen sahen, wie Sara, Thekla, Leo und Berthold Mayer mit dem Ehepaar Samuel und Johanna Aron in Begleitung eines Gendarms zum Bahnhof nach Eller gebracht wurden. Dort wurden sie in einen Waggon verladen. In Cochem kamen die Juden aus Binningen, Kaisersesch, Hambuch, Düngenheim und Cochem dazu. Der letzte Aufenthalt der insgesamt 60 Personen war Koblenz-Lützel. Zeitzeugen, die ihre Freunde dorthin begleiteten, berichten von den unmenschlichen Zuständen, die auf diesem Bahnhof herrschten.7
Nach zwei Tagen wurden die Opfer zur Vernichtung in den Osten transportiert. Es ist nicht bekannt, in welches KZ bzw. Vernichtungslager die Menschen kamen, was u.a. bedeutet, daß niemand überlebte.
Die beiden Gedenkbände des Bundesarchivs geben nur an: »verschollen« oder »verschollen in Polen«.

Die Opfer des Holocaust
Sara Mayer *22.1.1898, Todesort und -zeit unbekannt
Thekla Mayer *5.2.1902, Todesort und -zeit unbekannt
Leo Mayer *18.10.1899, im Osten für tot erklärt

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