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Propagandamarsch der »Partei- und Volksgenossen« durch Bullay.

Die Stimmung in der Gesellschaft ringsum wurde immer bedrohlicher. Im August 1935 stand in der Presse: »Bullay erkennt die Judengefahr«. So die Überschrift eines Zeitungsartikels über eine Bullayer Parteiveranstaltung, in dem u.a. zu lesen war:
»Wohl selten fand eine öffentliche Veranstaltung so viele Zuhörer wie am vergangenen Mittwoch in Bullay im Gasthaus Moselstrand. ... Das internationale Judentum gilt heute als unser ärgster Feind. In allen Ländern hat dieses Judentum seine Vorposten sitzen, auch noch in Deutschland.
Das Judentum hat die ihm im neuen Deutschland gewährte Gastfreundlichkeit nicht gewürdigt. Die Zeit ist vorbei, wo durch Langmut und Güte der Staat die Gegner ihr unsauberes Handwerk treiben läßt. Es ist der Augenblick des Handels gekommen. ...
Besonders schwer hat seit Jahren die Ortsgruppe Bullay zu kämpfen. Seit Jahrzehnten sitzen in unserem Ort Juden als Metzger. Keinem christlichen Metzger war es vor der Machtübernahme möglich, sich in Bullay niederzulassen. Der Jude hatte das Heft in der Hand. Erst im Dritten Reich kann sich nunmehr ein christlicher Metzger ansiedeln. Und so werde ein allgemeiner Wunsch erfüllt. Die Bevölkerung von Bullay will, daß unser schöner Moselort "judenrein" wird. ...
Tiefsten Beifall fanden die Worte des Redners. ... Der überaus zahlreiche Besuch und die Beifallskundgebungen zeigen, daß die Bevölkerung von Bullay den Fremdrassigen ablehnt und nur den einen Wunsch hat, daß der Jude aus unserem Ort verschwin-
det. ...

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