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von Moselkern zur Synagogengemeinde Binningen. In Moselkern wird im Jahre 1831 der Übertritt der Freudgen Jonas zur Katholischen Kirche protokolliert:
Die 26jährige Dienstmagd Freudgen Jonas wollte Christin werden und ist deshalb ihrem Vater, einem Metzger in Rheinbrohl, entlaufen. Sie wurde von ihren Angehörigen bis Moselkern verfolgt. Nach einem Schreiben des Landrats von Cochem vom
2. August 1831 hat sie sich in ihrem Geburtsorte stets gut betragen und als Dienstmagd ihren Unterhalt gewonnen. Als Ursache ihres projektierten Übertritts zum Christentum gibt dieselbe ihren Umgang mit Christenmädchen an.18
In Moselkern lebten im Jahre 1858 unter 699 Einwohnern sieben Juden. 50 Jahre später sind weder in Mörsdorf, noch in Moselkern Juden gemeldet.

Im Jahre 1843 lebten in der Großbürgermeisterei Pommern 25 Juden, von denen 2 unter 14 Jahren alt waren, 18 zwischen 15 und 60 Jahren und fünf über 61 waren.19
Im gleichen Jahr wurde von dieser Bürgermeisterei ein Gewerbeschein für Samuel Fernich aus Klotten erteilt.20

In Roes zählten im Jahre 1895 zu den insgesamt 445 Einwohnern sieben Juden, die dem Synagogenverband Binningen angehörten. Noch im Jahr 1925 sind vier Juden in Roes gemeldet, die jedoch vor der NS-Zeit den Ort verließen.

In Senhals lebte im Jahre 1857 der 72jährige Trödler Emanuel Wolf. Die Familie Wolf zog nach Mesenich. Senhals gehörte wie Senheim dem Synagogen- und Friedhofsverband Beilstein an.
Im Jahre 1843, als in den Regierungsbezirken Koblenz und Trier die persönlichen und gewerblichen Verhältnisse der Juden festgestellt wurden, zählte die Landbürgermeisterei21 Senheim 101 Juden, von denen 29 unter 14 Jahren, 59 zwischen 15 und 60, schließlich 13 über 60 Jahren alt waren. Die meisten von ihnen (8) waren im Handel tätig, gefolgt von Handwerkern (6), umherziehenden Händlern (4), Tagelöhnern (3) und je einem Beschäftigten in einem freien Beruf, einem in der Landwirtschaft und einem in einer gewerblichen Tätigkeit.
Da in Beilstein mehr Juden lebten, Synagoge, Schule und Friedhof vorhanden waren, weigerten sie sich im Jahre 1863 erfolgreich, in der Bürgermeisterei Senheim eine Gemeinde zu konstituieren.22 Damals lebten in Senheim 20 Juden bei

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