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Salomon Kaufmann, geb. 1797 in Dünfus, beantragte ein Patent als Wirt, Krämer und Metzger im Jahre 1828. Er war verheiratet mit Johanna, Tochter der Josepha Metzger aus Lutzerath.6 Von ihren sieben Kindern war Samuel Kaufmann von 1850 bis1878 Kaufmann in Lutzerath, während Victor Kaufmann von 1860 bis1879 eine Wirtschaft in Driesch betrieb. Die Nachkommen der Familie Kaufmann blieben in Lutzerath oder zogen nach Bremm und Alf.
Zeitweise lebte auch die Familie Schmitz in Dünfus, deren Sohn Wilhelm Schmitz, geboren am 27.6.1872 in Dünfus, am 27.7.1942 von Bonn deportiert wurde.

Im Jahre 1858 lebten in Gamlen zehn Juden, die der Synagogengemeinde Binningen angehörten. Bekannt ist, daß die Familie Siegler sich durch Viehhandel und Metzgerhandwerk ernährte. Während der NS-Zeit lebten zahlreiche Angehörige der Familie Siegler in Kaisersesch, unter ihnen Bernhard Siegler I., der am 27.8.1873 in Gamlen geboren, und mit Frieda David, geboren am 30.6.1885 in Rheinbreitbach, verheiratet war. Bernhard Siegler wurde wie seine Schwester Helene und sein Bruder Moses, Opfer des Holocaust:
Helene Siegler *28.3.1872 gest. 1941 in Bendorf-Sayn
Bernhard Siegler *27.8.1873 gest. 9.4.1943 in Theresienstadt
Moses Siegler *30.7.1876 gest. 2.2.1943 in Theresienstadt7

Im Jahre 1857 wählte die Synagogengemeinde Cochem ihre Repräsentanten und Stellvertreter, dazu wurden auch die Wahlberechtigten der Gemeinden Lutzerath, Alflen, Büchel, Gevenich, Bertrich, Kennfus und Urschmitt geladen.8
Zu den Repräsentanten aus Gevenich zählte Feist Dahl, der im Jahre 1856 ein Patent als Krämer und Wirt beantragt hatte. Damals lebten in Gevenich unter den 288 Einwohnern vier Juden. Bis zum Jahre 1895 war die Familie Dahl auf sieben Mitglieder angewachsen.
Ein Sohn von Feist Dahl, Isaak *19.2.1861, wurde Viehhändler und heiratete Emma Fernich aus Klotten. Alle ihre Kinder kamen in Gevenich zur Welt; Johanna *18.7.1890, Siegmund *22.7.1891, Felix Dahl *12.1.1900 und Louis *19.12.1901.
Nach der Geburt ihres jüngsten Sohnes zog die Familie nach Cochem, Fuhrweg 376. Familie Dahl zählte zu den wohlhabenden und angesehenen Familien. Bis 1933 war Isaak Dahl Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Cochem. Das weitere Schicksal der Familie Dahl wird in diesem Buch unter dem Kapitel »Cochem« auf Seite 204 beschrieben.

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