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wo er noch zweimal verwundet wurde. Diesmal erhielt er das Eiserne Kreuz Erster Klasse. Im September 1918 wurde Emma Kahn benachrichtigt, daß ihr Mann schwerverletzt im Straßburger Lazarett liege. Einen Monat später starb Julius Kahn an seinen Verletzungen.
Es war nicht leicht für Emma Kahn mit ihren drei kleinen Kindern und dem neuen Haus, das noch bezahlt werden mußte. Adam Sondheimer fuhr jeden Tag von Zell nach Bullay und unterstützte seine Tochter in der Metzgerei, wie übrigens auch die Einwohner von Bullay und Neef. »Meine Mutter hat nie vergessen, wie ihr die Leute damals geholfen haben. Sie wollte immer wieder nach Bullay zurück«, sagt Walter melancholisch, als ich ihn zum Haus zurückbegleite.

Am Frühstückstisch führt Walter Kahn ein intensives Gespräch mit Karl-Heinz Klein aus Frankfurt, der die Geschichte der Familie Kahn recherchiert und sich für die Begegnungswoche frei genommen hat. Sein Beitrag über das jüdische Leben in Bullay, in dem er besonders auf die Ereignisse während der NS-Zeit eingeht, ist in diesem Buch (S.162-187) veröffentlicht.

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