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pode von Ulmen, wurde am 5. April 1350 ein Haus des Zolleinnehmers Salmann von Cochem, das auf der Stadtmauer in der Mertesgasse (Burgfrieden) lag, übertragen. Ein weiterer Burgmann in Cochem, Hermann von Bell, erhielt am gleichen Tag das Drittel eines Hauses, gelegen bei Marquards Haus am Fahr, das auch aus dem Besitz des ermordeten Salmann stammte. Ein anderes Haus von Salmann in Karden erhielt Heinrich von Bodendorf, genannt von Nürburg, am 1. November 1352. Auch das Haus des Zeller Juden Pickel wurde 1368 an den Zeller Amtmann übergeben.25 Viele Juden flohen vor den andauernden Verfolgungen nach Osteuropa und gründeten, vor allem in Polen, bis zum Ende des 14. Jahrhunderts über fünfzig Gemeinden.26 Nur vereinzelt blieben sie noch im Erzbistum Trier ansässig. In Cochem ließ sich 1355 der Jude Capril nieder. Seit 1378 ist Abraham von Cochem bezeugt, der wie Capril im großen Judenhaus am Markt wohnte.27 Sie betrieben Geldhandel mit dem Adel der Umgebung, wie zum Beispiel den Herren von Ulmen, die sich 600 Gulden ausliehen. Auch die Bischöfe von Straßburg und Utrecht zählten zu ihren Kunden. Abraham besaß Häuser in Trier und Koblenz. Für eine endgültige Vertreibung der Juden aus dem Erzbistum Trier, die auch Abraham von Cochem betraf, war Erzbischof Otto von Ziegenhain (1418-1430) verantwortlich. Otto ließ alle Juden aus der Stadt Trier mit Sack und Pack vertreiben, wovon keiner bis heute (um 1500) zurückgekehrt ist.28 Danach tauchen abgesehen von Beilstein erst im 16. Jahrhundert wieder vereinzelt Nachweise über jüdisches Leben in Cochem, Karden, Nehren und Treis auf. Kurtrierische Judenordnungen Seit 1512 läßt Richard von Greiffenklau (1511-1531) im Erzbistum Trier vereinzelt jüdische Familien zu, deren Niederlassungsrecht jedoch zeitlich begrenzt ist.29 Nachweise über jüdisches Leben existieren in Karden, wo in den Jahren 1542 und 1561 Schutzbriefe ausgestellt werden30; in Cochem erlangen Juden in den Jahren 1554, 1561 und 1615 Wohnrecht31, in Nehren 155532. Im Jahre 1605 erhält der Jude Seligmann in Treis Wohn- und Geschäftsrechte. Alexander, Sohn des Rabbiners Isaak Pfaffenhofen, verließ seinen Geburtsort Walk im Elsaß und siedelte sich in Treis an der Mosel an. Um 1622 begann er hier mit der Ausarbei |
Disput zwischen christlichen und jüdischen Gelehrten. Die Juden sind an ihren Bärten und trichterförmigen Hüten erkennbar. |