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Kurz danach, im Juli 1842, als nur 12 Kinder die Jüdische Schule besuchen, geht Samuel Bornstein resigniert nach Saarwellingen.
Im Jahre 1847 trat in Preußen das Gesetz »Über die Verhältnisse der Juden« in Kraft, das schulpflichtige jüdische Kinder den Elementarschulen des Ortes zuwies. Die Errichtung und Unterhaltung einer jüdischen Elementarschule wird als Angelegenheit der jüdischen Gemeinde betrachtet. Die Frage, ob es sich dabei um öffentliche oder private Institutionen handelt, beurteilten die Behörden zwar unterschiedlich, ließen aber die jüdischen Elementarschulen durch die Schulbehörde überprüfen. Dabei handelte es sich um christliche, oft sogar geistliche Schulinspektoren, die über die jüdischen Lehrer berichteten. Zu dieser Zeit hatten die Beilsteiner Juden bereits keinen Lehrer mehr. Im Jahre 1866 wagten sie noch einmal den Versuch, mit dem Lehrer Karl Simon aus Aach. Als auch dies nach einem Jahr scheiterte, wurde die Beilsteiner Schule endgültig geschlossen. Die Jüdische Schule in Binningen Gleich neben der Synagoge, Hauptstraße 63, befand sich die Jüdische Schule. Als 1841 die Synagoge erweitert wurde, sammelte die Jüdische Gemeinde auch für das Bauvorhaben des Schulgebäudes.7 In den Jahren 1859 bis 1880 waren folgende jüdische Lehrer in Binningen tätig: Ferdinand Eisenkranz aus Osann (1859-60) Ferdinand Josef Salomon aus Gemünden (1860-69) Die Bewerbung von Mayersohn aus Binningen wurde 1869 abgelehnt. Hermann Wolff aus Forst (1871-74) Abraham Seemann aus Remagen (1878-79) Aaron Schömann (1879-1880) Der aus Binningen stammende Bernhard Schmitz, der an der Jüdischen Schule in Seibersbach unterrichten wollte, wurde abgelehnt, weil er die nötigen Unterlagen zu spät eingereicht hatte. Zu den Unterlagen zählte unter anderem eine Beurteilung des ortsansässigen Bürgermeisters über den Lebenswandel des Bewerbers. |
Die Jüdische Schule in Binnigen grenzte an den rechten Flügel der Synagoge. |