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In der Regel besuchten die jüdischen Kinder die katholischen Volksschulen.
Ernst Geisel, Sohn des jüdischen Metzgers aus Pünderich, besuchte die örtliche Volksschule im Schuljahrgang 1911-1916 (fünfter von rechts im hellen Anzug).

mit Moritz Block aus Bernkastel zu besetzen.2 Da Block aber 1833 zur weiteren Ausbildung das Schullehrerseminar in Neuwied besuchen wollte, blieb der Antrag unberücksichtigt. In den nächsten 11 Jahren wurden die jüdischen Kinder aus Bruttig von Schustern, Schneidern oder Metzgergesellen, d.h. unqualifizierten Lehrern unterrichtet. Die Lehrer an christlichen Schulen waren ebenfalls nicht qualifiziert, meistens waren es ausgediente Soldaten.3 In Bruttig schlug man vor, die jüdischen Kinder nach Beilstein zu schicken. Der Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Bruttig erklärte, daß der Weg zu weit sei und da sie keinen jüdischen Lehrer besolden konnten, besuchten die Kinder die katholische Volksschule in Bruttig. Der Religionsunterricht wurde durch den israelitischen Lehrer von Beilstein erteilt.4


Schulunterricht in Beilstein

In Beilstein war im Jahre 1831 die erste Jüdische Schule des Kreises eingerichtet worden.5
Der Schulunterricht fand in der Synagoge statt, daher auch die Bezeichnung »Judenschule«. Im 19. Jahrhundert war es im Süddeutschen Raum gebräuchlich, die Synagoge selbst oder den Betsaal als Schul’ zu bezeichnen. Das Wort stammt aus dem Lateinischen schola. Als Luther bei der Übersetzung der Bibel »Synagoge« mit »Schule« übersetzte, lernten seine Landsleute von ihm das Wort »Juden-Schule«, woraus die Judenschule oder »Judeschul« wurde.

Lageplan von Synagoge und Lehrerhaus (rechts) in Beilstein. Der Unterricht fand im Betsaal der Synagoge statt.

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