Judenhaus von Kaisersesch. Von dort wurde er im April 1942 deportiert und im Alter von 33 Jahren in Auschwitz ermordet.
Familie Wolff
Moritz Wolff
Ackerer und Bäcker
Dorfstraße 43
Moritz Wolff
Ehefrau Berta Wolff geb. Lorig
Kinder: Hans *1924, Susanne *1926, Gertrude *1927 und Edith *?
Im Januar 1940 war Edith Wolff noch nicht im schulpflichtigen Alter. Damals wurde sie von ihrer Familie, die von Hambuch nach Kaisersesch zwangsübersiedelt wurde, getrennt. Die Familie Wolff wohnte mit ca. 40 Personen im Haus von Moritz Siegler. Bei dem Umzug nach Kaisersesch mußten sie die mitgebrachten Lebensmittel, trotz der im Haus Siegler herrschenden Verknappung, vor den Augen der SA vernichten.
Eine Wache kontrollierte die Genehmigungen der SA-Gruppe Kaisersesch, mit denen das Haus zum Einkaufen verlassen werden durfte. Vor der Deportation am 30.4.1942 kam Edith Wolff zu ihrer Familie zurück. Mit den anderen Kaisersescher Juden wurden sie zur Molkerei getrieben, wo ein Viehwagen sie abholte. Auf dem Cochemer Bahnhof kamen weitere jüdische Familien dazu. Sie wurden nach Koblenz-Lützel gebracht, wo sie zwei Nächte auf einem Strohlager verbrachten.2 Danach erfolgte der Transport in die Gaskammern. Weder Todesort, noch Todestag der Familie Wolff sind bekannt. Die jüngsten Töchter Gertrude und Edith sind auch nicht im Gedenkbuch verzeichnet, obgleich die Möglichkeit, daß zwei junge jüdische Mädchen damals überlebt haben sollten, unwahrscheinlich ist.
Jakob Wolff *7.10.1878, der Bruder von Moritz, lebte mit seiner Frau Emma Eisenstein *7.7.1873 in Lingen, wo er Zwangsarbeit leisten mußte. Als er am 4. April 1941 starb, wurde er in Kaisersesch beerdigt. Seine Frau wurde von Lingen deportiert und ist in Auschwitz ermordet worden.