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In der Pogromnacht, die in Binningen am Vormittag des
10.11.1938 stattfand, zerstören »Männer« die Wohnung und den Laden der Familie Haas. Jakob Haas wehrt sich gegen die Täter. Er wird zu Boden geschlagen und kann sich von den körperlichen und seelischen Folgen dieser Nacht nie mehr erholen. Er stirbt am 21.5.1939 in Binningen. Wenige Monate nach seinem Tod werden in seinem Haus die noch in Binningen lebenden Juden zusammengepfercht. Die Witwe Theresia Haas geb. Schmitz wird im April 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebt den Holocaust und wird nach der Befreiung im Mai 1945 in ein Kölner Krankenhaus gebracht, wo sie im Dezember 1945 stirbt. Mit seinen Eltern Jakob und Theresia Haas lebte der jüngste Sohn Leo, der als Schuhvertreter und Händler sein Einkommen verdiente. Im Jahre 1941 heiratete er Luise Herta Carl. Wenige Monate nach der Eheschließung wird das Paar von Binningen in den Osten deportiert. Aus dem Zwangsarbeitslager Zamosc schickt Leo Haas ein letztes Lebenszeichen an seine Nachbarn in Binningen. Seine Schwestern Julie und Emma Haas heirateten die Gebrüder Dublon in Wittlich, Julie Haas den Viehhändler Moritz Dublon. Ihre Kinder Margarete, Walter und Ilse flüchteten nach Palästina. Emma Haas, verheiratet mit dem Viehhändler Josef Dublon, hat zwei Töchter: Ruth und Inge. Ruth (*1923) heiratete Erwin Heimann und ist mit ihm in Izbica verschollen. Die jüngere Schwester Inge wird mit ihren Eltern, Tante und Onkel (Moritz und Julie Dublon geb. Haas) am 23. April 1942 von Wittlich deportiert. Sie sind im Osten verschollen. Hedwig Haas war mit Albert Leeser in Bückeburg verheiratet. Sie wird mit ihren Kindern Hans und Hilde nach Riga deportiert. Hilde überlebt als einzige den Holocaust und zieht nach 1945 zu ihrer in den USA lebenden Tante Selma.
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Jakob Haas starb an den Folgen der Pogromnacht. |