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Beilstein
Jahr kath. evang. jüdisch Gesamtbev. 1808 47 1816 73 1840 220 79 299 1858 205 76 281 1895 181 39 220 1925 196 7 203 Friedhof : Beilstein: Zentralfriedhof für Bruttig, Senheim, Senhals, Nehren, Eller, Ediger, Bremm, Mesenich Synagoge: Weingasse 13, vor 1920 aufgegeben Ritter Johann von Braunshorn, Hofmeister Heinrich VII. und Herr der Burg Beilstein, erhielt 1309 das Recht, am Fuße seiner Burg einen befestigten Ort zu errichten und dort 40 Bürger und zehn Juden anzusiedeln.1 Letztere kamen vorwiegend aus Reichsstädten des Mittelrheins, wo sie seit den Kreuzzügen verfolgt wurden.2 Als 40 Jahre später die Juden beschuldigt wurden, die Brunnen vergiftet und dadurch die Pest verursacht zu haben, fielen die meisten Beilsteiner Juden mit ihren Familien den Verfolgungen zum Opfer.3 Ein Überlebender, der in Italien Zuflucht fand, war ein gewisser Isaak, Verfasser der Pijut4, erhalten in Gebetbüchern nach den Riten von Avignon, Rom und der Romagna.5 Schon 1390 ist Beilstein Stadt und hat wieder kaiserliche Schutzjuden.6 Wie bereits im geschichtlichen Kapitel dieses Buches beschrieben, nahmen die Burgherren von Winneburg während der Verfolgungen Juden auf und schützten sie; so auch 1418 bei der allgemeinen Austreibung aus dem Erzbistum Trier. Die bischöflichen Austreibungsedikte von 1563 und 1570 wurden ebenfalls nicht ausgeführt. 1780/81 wohnten in Beilstein acht Hausväter, die für Ablösung des Nachtwächterdienstes je einen Reichstaler jährlich Sondersteuern zahlten. Am 23. Februar 1808 klagte der Beilsteiner Jude Benjamin Simon vor dem Friedensrichter Haan in Bernkastel gegen Pierre Renkel aus Gonzerath, da Letzterer für die gekaufte Kuh nichts bezahlt hatte. |