Die Cochemer Schüler stellen Fragen zur Vergangenheit der Exilanten.
Die Doppelstunde ist im Nu zu Ende, aber das Gespräch ist so intensiv, daß keiner den Raum verläßt.
Wir müssen nach Zell zurück, denn in der ehemaligen Synagoge findet eine Gedenkfeier statt. Dr. Fritz Bender ist eigens aus Kanada angereist, um der Zeller Synagogengemeinde vorzustehen, so wie einst sein Vater und Großvater. Als wir ankommen, werden wir von Landrat Dr. Balthasar, Bürgermeister Döpgen, dem Fernsehteam und dem Fotojournalisten Edward Serotta bereits erwartet.
Abgesehen vom Jüdischen Friedhof Bullay ist der Betraum im Zeller Schloß in der Jakobstraße das einzige sichtbare Zeugnis der Synagogengemeinde Zell. 1939 mußte Gustav Harf aus Bullay ihn verkaufen, ohne jemals einen Pfennig dafür zu erhalten. Er wurde mit seiner Frau nach Minsk deportiert. In der Nachkriegszeit diente die Synagoge als Warenlager und blieb so wenigstens in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Die jüdischen Zeller Exilanten, die übrigens nie eine finanzielle Entschädigung für das Gebäude erhalten haben, würden die Synagoge gerne zu einer Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust umwandeln. Auch aus diesem Grund haben sie sich hier noch einmal versammelt. An der Wand
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