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Vermögens dienten, definierten die am 15. September 1935 erlassenen »Nürnberger Gesetze« den »Juden« als Untermenschen – und leiteten damit den eigentlichen Vernichtungsprozeß ein.



Moritz Siegler (ganz links) beim Ausflug des Kaisersescher Kegelclubs,
dem er wie seine Frau Friedchen angehörte.

Emigration

Die wachsende Bedrohung trieb viele Juden in die Emigration. Zwischen 1933 und 1938 wanderten 57 Prozent der reichsdeutschen Juden aus. In Kaisersesch ging im gleichen Zeitraum der Anteil der jüdischen Bevölkerung von 40 auf 27 Personen zurück. Da auch Kaisersescher Familien und Personen in größere deutsche Städte wie Koblenz und Köln oder in die Nachbarländer Luxemburg, Frankreich, Belgien und Holland flüchteten, waren sie noch nicht in Sicherheit; sie wurden häufig erst später aufgegriffen und von dort in die Vernichtungslager deportiert.



Salomon, Karl und Wilhelm Siegler (v.l.n.r.) hatten Kaisersesch schon vor der
NS-Zeit verlassen. Wilhelm Siegler wurde Opfer des Holocaust.

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