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eingebunden wurden, verloren sie mehr und mehr ihre Autonomie.

Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts lebte die Familie Ruben in Ediger. Einige dieser Familienmitglieder zogen später nach Bruttig.
Die Familie Felix Kaufmann mit den vier Töchtern Selma, Margot, Sally und Myra verlor den einzigen Sohn Arthur, der als Soldat im I. Weltkrieg fiel. Danach zog die Familie, um die Heiratsmöglichkeiten der Töchter und die wirtschaftliche Existenz zu verbessern, nach Luxemburg.
Auch die Familie Louis Kaufmann mit den drei Töchtern Meta, Hedwig und Tilla und den drei Söhnen Salomon, Theo und Rudi, verließ um 1920 Ediger. Louis Kaufmann wurde später von Koblenz deportiert.
Während der NS-Zeit lebte nur noch die Familie Leopold Mayer in Ediger.

Die Familie Mayer
Leopold Mayer, Rathausstraße 129
Textilien und Schuhe

Leopold Mayer 18.5.1855 - 18.10.1930 und
Emilie Mayer geb. Marx 21.10.1874 - 9.9.1932
Kinder: David Mayer *27.12.1896, Sara Mayer *22.1.1898,
              Leo Mayer *18.10.1899,Thekla Mayer *14.4.1905
              Berthold Mayer *24.12.1907, Julius Mayer

Die Mayers lebten in der Rathausstraße, in der auch die Synagoge stand, und in der seit Generationen Juden wohnten, und die deshalb auch Judengasse genannt wurde.5

Der älteste Sohn David wurde 1896 geboren und heiratete Sara Mayer. Sie lebten mit den Eltern und Geschwistern noch in den 30er Jahren zusammen in einem Haus.
»Die Mayers haben wohl die Nazis und die menschliche Grausamkeit unterschätzt, denn sonst wären sie ja gegangen. Außerdem hingen sie an ihrer Heimat. Sie lebten auch nicht von heute auf morgen von der Dorfgemeinschaft isoliert. Nach und nach brachen die Kontakte aus Angst vor den Nazis ab. Als sie dann gehen wollten, war es zu spät.«6
Leopold und Emilie Mayer starben in den 30er Jahren und wurden in Beilstein beerdigt.

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