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Aber nicht nur Grabsteine aus der Zeit bis 1874, sondern auch Grabdenkmäler, die in späterer Zeit aufgestellt wurden, fehlen: Moses Abraham *9.12.1834 - 1.2.1917 Lütz, der Grabstein könnte jedoch auch verwittert sein, seine Ehefrau Johanna geb. Schoemann hat einen Grabstein. Henriette Abraham geb. Hanau *26.7.1879 Beaumarais starb am 12.8.1941 in Karden; da ihr Ehemann Moritz Abraham (*2.2.1874 Lütz ) einige Zeit später von Karden, Hauptstr. 84a nach Theresienstadt deportiert wurde und am 4.3.1943 dort verstarb, konnte für sie kein Grabstein mehr gesetzt werden. Auch der Grabstein von Therese Salomon geb. Michels *15.2.1843 Rheinböllen - 17.9.1908, Ehefrau von Albert Salomon, fehlt. Nach der Reichskristallnacht 1938 bestimmte die »Zehnte Verordnung zum Reichsbürgergesetz« (RGBI I, S.1097) den Zusammenschluß aller Juden in einen rechtsfähigen Verein, der den Namen »Reichsvereinigung der Juden in Deutschland« zu führen hatte. Sie stützte sich in ihrem Aufgabenbereich auf die bestehenden Kultusvereinigungen. Die Verordnung vom 4.7.1939 machte die Reichsvereinigung zu einem Werkzeug der Sicherheitspolizei, denn die Kultusgemeinden und Reichsvereinigungsbezirksstellen innerhalb des Reichsgebiets standen unter Aufsicht der lokalen Gestapostellen, die ermächtigt wurden, eine Verwertung der jüdischen Vermögensmassen herbeizuführen, indem die Reichsvereinigung von diesen Stellen aufgefordert wurde, die jüdischen Friedhöfe der Gemeinden, in deren Besitz sie lagen, zum Verkauf anzubieten. Vor dem Notar Franken in Köln, Urk.R. Nr. 426/43 wurde zwischen der Israelitischen Gemeinde Lütz, als Verkäufer fungierte Julius Kohn, Angestellter der Bezirksstelle Rheinland der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland als Liquidator einerseits, sowie dem Eduard Schmitt in Lütz andererseits ein Kaufvertrag geschlossen, der Eduard Schmitt als den Käufer des jüdischen Friedhofs auswies. Frühere Eigentümer waren die Israelitische Gemeinde Lütz: Moses Abraham in Lütz und neun Genossen. Moritz Abraham *2.2.1874 Lütz 4.3.1943 Theresienstadt, wohnhaft in Karden, Dorfstraße 84a hatte auf dem Lützer Friedhof 1941 noch seine Ehefrau beerdigt. Er war ein Nachfahre von Moses Abraham aus Lütz. Der Friedhof galt 1943 als »Wiesengrundstück«. |
Grabstein der Babette Saloman, geb. Mayer, geboren 1848 in Oberwest, gestorben 1929 in Treis. Grabstein Nr. 10 (Rückseite) |