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Der Friedhof von Binningen

Der Friedhof von Binningen ist mit 1829 qm der größte im Landkreis Cochem-Zell. Wie in Beilstein handelt es sich auch in Binningen um einen Verbandsfriedhof, dem folgende Gemeinden angeschlossen waren: Brohl, Dünfus, Forst, Gameln, Hambuch, Kaifenheim, Karden, Möntenich, Moselkern, Müden, Müllenbach, Roes und Wirfus. Kaisersesch gehörte bis 1920 dazu, danach wurde dort ein eigener Friedhof angelegt.

Von den rund neunzig erhaltenen Grabsteinen zeigen etliche Spuren von Schändungen.
In den Unterlagen des Friedhofsamtes im Landratsamt Cochem befindet sich die Beschwerde von Martin Schmitz vom 3. Juni 1956, in der eine dieser Schändungen bezeugt ist. Er schreibt:
»Vor etwa zwei Jahren habe ich die Gräber meiner in Binningen verstorbenen Großeltern (Heinrich Schmitz und Berta geb.Katz) in Ordnung bringen lassen. Ferner wurde ein Grabstein gesetzt mit einer Platte, auf der alle im 3.ten Reich ums Leben gekommenen Angehörigen (Eltern,Onkel,p.p.) aufgeführt waren ... Zu meinem Bedauern mußten meine Verwandten aus Frankreich anläßlich eines Friedhofbesuchs feststellen, daß der Grabstein zerstört wurde. Allgemein haben sie festgestellt, daß der Friedhof vollkommen verwahrlost ist und eine Schändung erfolgt sein muß ...«.
Der zuständige Gendarmerie-Posten in Brohl bestätigte die Zerstörung der Grabplatte und die Verwahrlosung des Friedhofs, der »eher einer Wildnis als einem Friedhof gleicht«.

Eingang zum jüdischen Friedhof. Auf dem Tor ist das Gründungsjahr: 1863 zu erkennen.

Grabstein der Regina Schmitz
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