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ner Frau Hanna geb. Juhl aus Bielefeld, unserer 5jährigen Tochter Marianke, meiner Schwägerin und Schwiegermutter aus Holland zu flüchten. Überall standen holländische Wachposten. Es war kein Entkommen mehr. Meine Frau bedrängte mich, es wenigstens allein zu versuchen. Ich kam auch durch, aber meine Frau, ihre Schwester, ihre Mutter waren dem Druck nicht mehr gewachsen.« Am 2. Juni 1940 begingen Hanna geb. Juhl (26 Jahre), Klara Juhl (52 Jahre), Mathilde Juhl (29 Jahre) mit Marianne Bender Selbstmord, in dem sie die Gasöfen aufdrehten. Fritz Bender wurde im Mai 1940 von einem englischen U-Boot aus der Nordsee aufgefischt. Er geriet »als Deutscher« in englische Gefangenschaft und wurde, wegen der überfüllten Lager in England, nach Kanada verfrachtet. In Ottawa entdeckte man seine Talente in der chemischen Holzverarbeitung und stellte ihn für die kanadische Regierung an. Trotz seines hohen Alters, im August 1996 feierte er seinen 90. Geburtstag, kommt er jährlich aus dem fernen Kanada zu Besuch an die Mosel, vor allem um die »anständigen Zeller Familien Keuthen und Piacenza wiederzusehen«.



Max Bender 1951 zu Besuch in Zell bei Familie Piacenza. von rechts nach links:
Heidi Piancenza, Max Bender, P.J. Piancenza (mit Hut), Franz Piancenza jun.
(auf dem Schoß) und Franz Piacenza (stehend).


Im Haus Bender lebten während der NS-Zeit mit Max und Jettchen Bender, deren Tochter Martha mit ihrem Mann Ernst Sänger aus Wittlich und ihre Kinder Gretel Miriam und Thea Ruth.
Martha Sänger geb. Bender nahm sehr aktiv am Zeller Karneval teil. Von denen, die sie kennen, wird sie als Zeller Original beschrieben. Sie wanderte mit ihrer Familie und ihren Eltern am 20. September 1938 nach Haifa/Palästina aus.

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