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Martha Bender (2.v.l.) und Ruth Koener (5.v.r.) hier beim Turnverein Zell
im Jahre 1930 blieben Freundinnen trotz der Nazizeit. Auch nach dem Krieg
kam Martha Sänger geb. Bender (rechts) aus Palästina ihre Freundin
Ruth Piacenza geb. Koener (links) in Zell besuchen.


mit seinem Privatvermögen. Seine Funktion als Vorstand der Synagogengemeinde übernahm schließlich auch sein Sohn Max Bender (*1876). Max Bender heiratete Jettchen Sichel von Gemünden am Main, die mit ihren Kindern Fritz und Martha zu Hause Hochdeutsch sprach. »Aber auf der Straße wurde Zeller Platt gesprochen. Ich lernte es wie eine zweite Sprache, denn wer kein Zeller Platt konnte, der wurde von den Kindern nicht anerkannt.«, berichtet Fritz Bender. Der Garten der Benders, auf der linken Seite am Ortsausgang Richtung Briedel, soll unbeschreiblich schön gewesen sein. Vor allem die Aufzucht von Obstbäumen, wie Pflaumen, Renekloden, Zibeben, Mirabellen war eine Lieblingsbeschäftigung von Ruben Bender. Obwohl viele Zeller Früchte aus dem Garten erhielten, machten die mittlerweile nationalsozialistischen Nachbarn – allen voran die K. – den in voller Blüte stehenden Garten dem Erdboden gleich. Fritz Bender berichtet: »Zu den ganz schlimmen Nazis zählten die K.s und die Sch.s. Aber man darf die anständigen Leute – wie ich sie immer wieder nenne – nicht vergessen. So verbindet mich eine Freundschaft mit den Familien Keuthen und Piacenza schon über drei Generationen. Trotz Androhungen hielten sie die Freundschaft in der schlimmen Zeit. Sie blieben auf der Straße stehen und begrüßten uns. Dr. Kuno Keuthen war der einzige Arzt, der Juden noch behandelte.« Fritz Bender, der an der TH Darmstadt promoviert hatte, kam nach 1933 nur noch zu Besuch nach Zell. »Ich wollte nicht in einem Land leben, in dem mich jeder Rüpel anpöbeln konnte. Daher verließ ich Deutschland bereits 1933 und betrieb in Amsterdam eine Chemische Fabrik. So kam ich natürlich auch auf eine schwarze Liste und bei dem Einmarsch der Nazis in Holland versuchte ich mit mei-

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