in Zell und zogen im Oktober 1933 nach Köln. Hier wurden August und Sibilla Adler von jüdischen Wohlfahrtsverbänden unterstützt.
Rosa Homberg geb. Adler beantragte bereits 1937 die Ausreise in die USA. Im Jahre 1940 emigrierte sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter Liselotte nach Chicago. Ihre Schwestern und Brüder versuchten nachzukommen. Eine Reihe von Briefen, die Rosa Homberg zwischen 1940 und 1941 von ihren Schwestern erhielt, veranschaulichen die Brutalität der Nazis. Sie öffneten und zensierten alle Briefe. In einem solchen als »harmlos« befundenen Brief erörtert Trude Adler die Probleme, die nötigen Papiere herbeizuschaffen und erklärt, wie hoch die Auswanderungsquote ist.
»Köln, 9. Februar 1941
Meine Lieben, ...
Nun seid ihr schon ein Jahr von uns weg und soll man es kaum für möglich halten, wie die Zeit vergeht. Nun bin ich, so auch Bianca schon 9 Monate in der Fabrik ... Wie ich höre, war Else in Elberfeld beim Hilfsverein. Sie haben jetzt ihre Papiere und alles weitere wird von dort aus erledigt. Ich wäre ja so glücklich, wenn wenigstens eine von uns mal wieder so weit wäre. Bis 30.000 wird jetzt alles weggehen und müssen die Leute, die (unleserlich) ihre Papiere haben bis 56.000 ihre Papiere nach Stuttgart schicken. Ich habe 45.000 aber leider sonst auch nichts ...«
Zu dem Zeitpunkt, als Getrude Adler diesen Brief schrieb, war sie, wie ihre Geschwister Else, Bianca und Kurt, zur Zwangsarbeit verpflichtet. Die Auswanderungsmöglichkeiten wurden immer weiter eingeschränkt und mit der Kriegserklärung der USA an Deutschland unmöglich.
Alfred Adler war bereits 1935 nach Holland geflohen. Er überlebte und kehrte nach dem Krieg nach Köln zurück.
Sein Vater, August Adler, starb 1940 in Köln. Seine Mutter und Geschwister sind Opfer des Holocaust:
Sibilla Adler wurde nach Minsk deportiert und am 8.5.1945 für tot erklärt.
Trude Adler, *30.9.1901 verh. Levy, kam am 14.9.1942 in Theresienstadt um.
Else Adler *19.12.1903, wurde von Köln deportiert und kam am 5.6.1942 in Lodz um.
Bianca Adler *15.3.1909, heiratete im Oktober 1941 in Köln Edmund Herz. Wenige Wochen danach wurden beide nach Riga deportiert und dort ermordet.
Kurt Adler *5.5.1910, wurde mit seiner Schwester Bianca 1941 nach Riga deportiert.
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Rosa Adler (links) mit ihrer Freundin Ilse Friedmann aus Aachen, die mit ihrer Familie deportiert wurde. Auch ihre Schwestern konnten nicht mehr aus Deutschland fliehen.
Else Adler (rechts) mit ihrer Nichte Liesel Anfang der 1930er Jahre in Köln. Sechs Jahrzehnte später erinnerte sich die Nichte: »Tante Else hatte einen Hörschaden. Sie war die bravste Person der Welt.«
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