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Klotten

Jahr
jüdisch
Gesamtbev.
1933
1939
7
0
1880
1888

Synagoge: Bethaus in Klotten und Cochem, Oberbachstraße
Jüdischer Friedhof in Klotten

Es läßt sich nicht genau feststellen, wann die ersten Juden in Klotten lebten. Nachweisbar ist der Viehverkauf des Juden Leib von Klotten in den Jahren 1784 und 1785.1 Die Familie Fernich (Vernig) ist im 18. Jahrhundert in Klotten ansässig. Im Jahre 1834 ist dokumentiert, daß Salomon Vernig, der 24jährige Sohn des Samuel Vernig aus Klotten, sich ohne Erlaubnis in Alflen niederläßt. Hier betreibt er Handel mit Spezereien, Fleisch und Wein, ohne das hierfür vorgeschriebene Patent zu besitzen und Gewerbesteuer zu entrichten.2
Zu der Zeit als Salomon Vernig nach Alflen zog, war die Jüdische Gemeinde in Klotten so groß, daß sie einen eigenen Betraum errichten wollte. Im Jahre 1841 erteilte die Regierung der Klottener Judenschaft die Genehmigung zur Errichtung einer Betstube und zur Verrichtung ihres Gottesdienstes am Ort. Danach mußten sie nicht mehr zum Gottesdienst nach Cochem.3
Gegen 1870 legte die Gemeinde den Jüdischen Friedhof an und erreichte den Höhepunkt ihrer Entwicklung.
Im Jahre 1930 sind nur noch vier Familien namens Fernich und Marx verzeichnet.4 Die Familien Schwartz und Schrein lebten vor der NS-Zeit nicht mehr in Klotten, eine Familie Fernich zog 1931 weg. Else Hauswirth geb. Fernich5 erinnert sich:
»Mein Mädchenname war Else Fernich. Ich war im Dezember 1905 in der Bahnhofsstraße 244, in dem Haus, wo jetzt die Metzgerei Loosen ist, geboren. Nach dem Tod meines lieben Vaters, der auf dem Clottener Jüdischen Friedhof zur letzten Ruhe gebracht wurde, verzogen wir zum Geburtsort meiner Mutter. Das ist nun schon 62 Jahre her ... Californien ist ein herrliches Stückchen Erde und trotzdem kann ich Clotten nie vergessen.«


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