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Töchter und Enkeltöchter von Wolfgang Hirsch verbanden sich mit der Familie Mayer. So heiratete Sara Hirsch den Wolf
Mayer, der 1889 starb und Emma Hirsch (1857-1924) heiratete David Mayer (1850-1925). Auch die Familie Mayer betrieb Weinhandel, wie Wilhelm Mayer, der sein Geschäft in der Ravenéstraße 41 hatte. Er war der Vorsitzende des »Vereins jüdischer Frontsoldaten« in Cochem. In einer Anzeige des Dachverbandes »Reichsbund jüdischer Frontsoldaten« von 1933 wird an die »Deutschen Mütter« appelliert, sich daran zu erinnern, daß »christliche und jüdische Helden gemeinsam gekämpft haben und 12000 jüdische Soldaten für das Vaterland auf dem Felde der Ehre gefallen sind.«
Wilhelm Mayer und Else Mayer geb. Bonem und deren Sohn Dr. Herbert Hans Mayer, *13.4.1914, meldeten sich am 17.2.1939 aus Cochem ab. Dr. Mayer und seine Frau Hanna Lambert aus Andernach und seine Eltern konnten zunächst nur nach Shanghai flüchten. Else Mayer starb dort. Ihr Mann zog nach dem Krieg mit seinem Sohn und dessen Frau in die USA, wo Herbert Mayer als Gerichtsmediziner arbeitete.

Ein paar Häuser weiter in der Ravenéstraße 47 lebte der Kaufmann Moritz Mayer*1866, der in den Jahren 1929/30 Stadtverordneter in Cochem war. Er war verheiratet mit Ida Mayer geb. Herz, und ihre Tochter Lucia *1893, war verheiratet mit Fritz Nathan aus Bingen.
Moritz und Ida Mayer sind am 22.7.1939 aus Cochem abgemeldet.

Auch gleichnamige Nachkommen des Wolfgang Hirsch lebten bis zum Holocaust in Cochem.
Wilhelm Hirsch führte seine eigene Weinhandlung in der Ravenéstraße 25 oder 35. Er war verheiratet mit Clara Hahn. Im Jahre 1919 verstarb Wilhelm Hirsch im Alter von 53 Jahren. Die Witwe Clara Hirsch meldete sich am 14. 10. 1936 mit ihren Söhnen Erich und Rudi aus Cochem ab. Erich Hirsch floh nach Argentinien. Rudi Hirsch floh mit Mutter Clara Hirsch, mit Frau und Sohn nach Kapstadt/Südafrika. Dort verdiente sich Clara Hirsch den Lebensunterhalt mit Zimmervermietung und starb wenige Jahre später.
Eugen Hirsch, *17.5.1866, Endertstraße 565, betätigte sich in Cochem als Weinkommissionär. Er hatte eine Tochter namens Edith. Über ihr Schicksal ist nichts bekannt.
Heinrich Hirsch *26.10.1897, fiel am 2.10.1918 im I. Weltkrieg.

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