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Wenige Wochen nach dem Besuch teilt mir Maria Arenz mit, daß Walter Kahn gestorben ist. Es tröstet mich, daß er seine geliebte Heimat noch einmal sehen konnte. An ihm hat mich vieles fasziniert: seine Güte, seine Großzügigkeit, seine Toleranz und sein großes Herz für die Menschen. Er empfand keinen Haß. Walter Kahn war für mich und alle, die ihn kennengelernt haben, ein Vorbild.
Die von ihm wesentlich mitgetragene Begegnungswoche war für alle Beteiligten eine gleichermaßen anstrengende und schöne Zeit. Ich glaube, daß wir im Umgang mit unseren jüdischen Freunden viel über unsere Vergangenheit – und damit über uns selbst – erfahren haben und immer besser begreifen, welches tiefe Unrecht ihnen angetan wurde.

Die Nationalsozialisten haben sechs Millionen Juden ermordet. Ihr Ziel war es, die jüdische Kultur in Europa, in Deutschland und in unserer Region – und damit unsere gemeinsame Geschichte – endgültig zu zerstören. Walter Kahn und seine Freunde haben uns ein Stück verlorener Kultur wieder zurückgebracht.

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