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Die Synagoge in Beilstein

Die älteste Synagoge des Landkreises Cochem-Zell steht in Beilstein. Vermutlich besteht sie seit 1310, als zehn jüdische Familien aus Oberwesel2 von Johann von Braunshorn aufgenommen wurden. Die Zahl (hebr. minjan) zehn war nicht zufällig gewählt. Ein jüdischer Gottesdienst erfordert die Anwesenheit von mindestens zehn Männern (vgl. Seite 108). In Beilstein war somit die Bildung einer eigenständigen jüdischen Gemeinde möglich.



Der ehemalige Betraum, in dem der jetzige Besitzer Wiebach Ausstellungen präsentiert


In die Synagoge gelangte man durch den Eingang auf der Seite des Zollhauses.3 Heute kann die ehemalige Synagoge durch den Eingang von der Weingasse betreten werden. Auf der rechten Seite soll sich die Mikwe, das Bad für die rituellen Waschungen, befunden haben. Auf dieser Seite führen einige Stufen in einen schmalen Flur. Von diesem gelangt man rechts in den zweigeschossigen Synagogenraum, der gleichzeitig als jüdische Schule diente. Früher gelangte man über eine Holztreppe zur Frauenempore.
Die Empore hat drei Fenster, die nach Osten zum Aron Hakodesh (Thoraschrein) ausgerichtet sind.
Erst seit Anfang der 1990er Jahre ist der ursprüngliche Zustand der Synagoge – insbesondere der Frauenempore und des Wanddekors – vom jetzigen Besitzer, einem Galeristen, wiederhergestellt worden. Das Gebäude hatte jahrzehntelang als Scheune gedient. Der Verkauf der Synagoge fand bereits vor 1925 statt, als nur noch sieben Juden in Beilstein lebten.

Moselansicht der Synagoge (Zeichnung oben und Foto unten von Karl-Heinz Wiebach)

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