Zwischen 1869-71 und 1874-1878 besuchten die jüdischen Kinder von Binningen die katholische Volksschule, da die finanziellen Mittel für die Bezahlung eines eigenen Lehrers nicht vorhanden waren. An Geldknappheit scheiterte auch die erneute Anstellung von Hermann Wolff aus Forst.
Zum letzten Mal erhielten die Orte Binningen, Lütz, Karden und Treis im Jahre 1886 eine staatliche Beihilfe für die Bezahlung eines Lehrers.
Die Jüdische Schule in Cochem
Im Jahre 1897 baute die Jüdische Gemeinde neben der Synagoge in der Oberbachstraße auch eine Schule. Diese bestand im Wesentlichen aus einem großen Raum, der im Erdgeschoß lag, darüber befand sich die Lehrerwohnung.
Der letzte Lehrer und Kantor der Jüdischen Gemeinde Cochem war der am 15.1.1897 in Minsk geborene Paul Goetzoff. Seine Eltern wurden bei einem Pogrom ermordet, und er kam als Waisenkind 1901 in das Israelitische Kinderheim nach Köln. Seine Ausbildung erhielt er an der Rabbiner-Präparandie Höchberg bei Würzburg und am Lehrerseminar Köln. Die Stellung als Kantor, Prediger und Religionslehrer in Sohrau (Oberschlesien) mußte er aufgrund der dortigen politischen Wirren 1921 aufgeben. Seit 1923 war er Oberstudienrat am Jüdischen Gymnasium in Köln, ehrenamtlicher Kantor, Prediger und Religionslehrer im Kreis Cochem und engagiertes Mitglied der Zentrumspartei.