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die Motivation nach der Aufklärung und der Emanzipation. Unter den berühmten Konvertiten brach bzw. verdrängte beispielsweise Karl Marx die jüdische Tradition, während Heinrich Heine sie hervorhob.4
Für Benjamin Anschel alias Franz Ulmen standen wohl kaum ideologische Motive im Vordergrund. Vermutlich haben ihn die hundert Gulden Stiftungsgeld zum Übertritt motiviert.
Auch das nächste Dokument beinhaltet indirekt die schlechte finanzielle Lage eines Merler Juden:
Der Jude Herz aus Merl (1828-29) erkrankte in Rhens, die jüdische Gemeinde Koblenz veranlaßte den Transport mit einem Boot nach Vallendar. Dort starb er bald nach der Ankunft. Die angefallenen Kosten sollten von der Judengemeinde Koblenz ersetzt werden.5
Aus dem Jahr 1830 ist der Mißbrauch von Merler Gemeindeeigentum belegt: Gerichtliche Verfolgung des Handelsjuden
Marx Bermann und der Winzer Anton Görgen und Michael Scheid wegen Belegung von Teilen der Gemeindestraße vor ihren Häusern mit Dunghaufen.6


In der Oberstraße (unter der Laf) befand sich die Metzgerei Geisel (rechts). Im oberen Stockwerk war eine Betsube eingerichtet.

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