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Der Weinhändler Markus Hirsch, geboren 1863 in Beilstein, war verheiratet mit Selma Bender *9.5.1875, einer Tochter des bekannten Weingroßhändlers Ruben Bender aus Zell.
Sie lebten mit ihren Kindern Otto und Herbert in der Moselstraße 11.
Markus Hirsch starb im Jahre 1934. Sein Grab liegt auf dem jüdischen Friedhof Cochem. Selma Hirsch hatte sich mit der Familie ihres Neffen Max am 29.9.1938 von Cochem abgemeldet. Während Max, Amalie und Marianne Hirsch die Emigration in die USA gelang, wurde Selma Hirsch geb. Bender von Köln deportiert. Auch Otto Hirsch konnte in die USA entfliehen. Herbert Hirsch emigrierte nach Kolumbien.
Otto und Herbert Hirsch verschuldeten sich hoch, um ihrer Mutter das Ausreiseticket nach Kolumbien zu kaufen. Sie schickten es nach Deutschland, wo die Nazis die Post kontrollierten. Frau Martha Sänger, eine Nichte von Selma Hirsch berichtet:«Das Ticket in die Freiheit wurde von den Nazis vor ihren Augen in tausend kleine Stücke zerrissen.«
Fritz Bender, der Bruder von Martha Sänger, erinnert sich: »Soviel ich weiß, war meine Tante Bertha Haas von Essen nach Cochem gekommen. Beide Frauen, Selma Hirsch geb. Bender und Bertha Haas geb. Bender, wurden nach Osten abtransportiert und ermordet.«
Zur Erinnerung an Selma Hirsch, die nach Minsk verschleppt und ermordet wurde, ist auch ihr Name mit dem Todesjahr 1942 auf dem Grabstein ihres Gatten angegeben.

Familie Dahl
Isaak Dahl *19.2.1861
Viehhändler
Fuhrweg 379 oder Kelberger Straße 401

Die Familie Dahl stammte ursprünglich aus Gevenich. Isaak Dahl war verheiratet mit Emma Fernich. Sie hatten drei Söhne: Felix, Louis Lazer und Siegmund und drei Töchter. Nach dem Tod von Emma Dahl geb. Fernich im Jahre 1928 blieb die Tochter Johanna *18.7.1890, bei ihrem Vater. Mit ihnen lebte der Neffe, Fernand Hayum *1924, aus Grevenmacher/Luxemburg, dessen Mutter im Wochenbett gestorben war. Fernand wurde mit seinem Vater nach Lodz deportiert.
Isaak und Johanna Dahl wurden von Cochem deportiert und sind beide in Polen umgekommen.
Felix Dahl floh mit Ehefrau Hedwig geb. Herz und Tochter Erika *1936 nach Luxemburg und von dort nach Frankreich

Das Haus der Familie Hein in der Bernstraße wurde als »Judenhaus« zum letzten Wohnort der Familie Dahl. Von hier wurden sie 1942 mit Jakob Fernich aus Ulmen, Schwager von Isaak Dahl, deportiert.

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