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heiratet mit einem Metzger in der Nähe von Ahrweiler und hatte eine Tochter namens Ruth. Der Familie gelang es nicht, dem Holocaust zu entfliehen.
Elsa Marx wurde durch Beschluß des Amtsgerichtes Ahrweiler im Jahre 1951 für tot erklärt, Zeitpunkt des Todes war der 30.9.1942.3
Die beiden Brüder von Alfred Marx, Max und Walter, haben den Holocaust überlebt. Max, geb. 21.8.1899, war mit einer Christin verheiratet und lebte in Köln. Nach dem Krieg soll er noch einmal in Alf gewesen sein.
Walter Marx, geboren am 24.1.1910 in Alf, lebte in der Hauptstraße 206 und arbeitete in einer Weinhandlung in Zell. Er heiratete 1939 in Köln, danach emigrierte er in die USA.

Auch Simon Marx, geboren am 29.5.1875 in Alf, war Metzger. Er heiratete Susanna Blatt, und sie bekamen fünf Kinder, die alle in Alf zur Welt kamen. Das Elend der Familie begann, als Simon Marx todkrank aus dem Ersten Weltkrieg zurückkehrte.
»Er hatte die Schlafkrankheit oder die mazedonische Krankheit, wie man sagte. Es war schlimm. Kurz nach seinem Tod starb auch noch seine Frau. Mein Vater, der Vorsitzende der Synagogengemeinde Zell, hat die vier Kinder in einem Kölner Waisenhaus untergebracht«, erinnert sich Martha Sänger geb. Bender an die Familie.4
In der NS-Zeit flüchtete Herbert Marx, *17.9.1903, in die
USA. Das Schicksal seiner Schwestern, Frieda, *7.9.1904, und Erna, *9.2.1908, ist nicht bekannt.
Helena Marx, *4.12.1906, wohnte als Hausangestellte in Krefeld und wurde am 22. April 1942 von Düsseldorf nach Izbica deportiert.
Die jüngste Schwester Mathilde Marx, *31.1.1911, war bereits am 25.4.1914 in Alf gestorben.

Susanne Marx, eine Schwester von Jacob und Simon Marx, war von Beruf Köchin. Sie heiratete den Schneider Richard Kohlenberg aus Wuppertal. Ihr Mann trat aus der evangelischen Kirche aus, konvertierte aber nicht zum Judentum. Sie hatten zwei Kinder: Elli und Reinhold. Anfang 1943 starb Richard Kohlenberg. Im gleichen Jahr wurde die gesamte Habe der Witwe Susanne Kohlenberg bei einem Bombenangriff auf Wuppertal vernichtet. Sie zog zuerst zu ihrer Tochter nach Frankfurt am Main, wegen der Bombardements kurze Zeit später zu der Familie ihres Sohnes aufs Land nach

Susanne Kohlenberg mit ihrer Schwiegertochter und Enkelin im Jahr 1935

Richard Kohlenberg, 1946

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