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Maria Arenz (rechts) freut sich, ihren Freund Walter Kahn wiederzusehen, Sie macht auch Bekanntschaft mit Erna Dorn.

Parteimitglied zu werden. Er erzählt von den Leuten, die seiner Familie die Treue hielten, wie zum Beispiel Maria Arenz. Heimlich verkaufte sie das Fleisch der Metzgerei Kahn, bis sie angezeigt wurde. Sie wurde beim Amtsgericht Zell vorgeladen und dort von Polizeiwachtmeistern verhört.
Die »anständigen« Leute waren auch für Dr. Fritz Bender und Martha Sänger der Grund, die Mosel immer wieder zu besuchen. Mit der Familie des verstorbenen Kuno Keuthen, der damals als einziger Arzt noch Juden behandelte, und der Familie Piacenza-Koener verbindet sie eine Freundschaft, die mittlerweile in der dritten Generation fortgeführt wird.
Zu diesen Freunden sind während des Besuchs neue hinzugekommen. Über hundert Leute versammeln sich am letzten Tag der Begegnungswoche auf dem Jüdischen Friedhof Bullay, auf dem Kantor Toper aus Bonn das Kaddisch (Totengebet) spricht.
Natürlich ist auch Maria Arenz gekommen. Sie hat die Kahns mehrmals in den USA besucht und korrespondiert nun mit Walter und Ernst Kahn. Auch die Familie Stadtfeld, die früher neben den Kahns wohnte, hielt die Verbindung zu ihren jüdischen Nachbarn aufrecht. Die drei Mädchen der Familie Stadtfeld feierten mit den gleichaltrigen Nachbarjungs Weihnachten und Purim. Als Hilde und ihre Schwester erscheinen, setzt sich Walter Kahn zu ihnen und plaudert von früher.

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